Montag, 1. September 2008

Life stinks (Mel Brooks was right)

Das Sperma-Muschisekret-Paket landet immer im Müll. Ist ja auch klar. Wo soll es sonst landen? Im Klo runterspülen soll man es ja nicht, Taschentücher bestehen aus anderem Zellstoff als Klopapier. Löst sich nicht so gut auf. Und dann: Klo verstopft! Deshalb landet der Sex-Sondermüll im Papierkorb. Bei mir zumindest. Jedes Pärchen hat ja für direkt nach dem Sex sowieso seine Eigenheiten. Bei manchen Mädels läuft das Zeug nach einer erfolgreichen inneren Ejakulation sofort wieder raus. Andere können das irgendwie besser kontrollieren (Muschimuskeltraining?) oder haben einen besonders verwinkelten Mösenkanal mit mehr Auffangmöglichkeiten… (Memo an mich: Anatomie des weiblichen Geschlechtsorgans nachschlagen).
Überhaupt ist in die Mumu spritzen auch eher so ein Liebesding. Wer geil auf einander ist, macht sich richtig schmutzig. Was soll denn das Sperma in der Pussy? Außer zum Babys machen? Wenn schon Öffnung, dann doch eher in den Mund oder in den Popo, wenn’s machbar ist. Ich saue meine Partnerin gerne ein. Und wenn’s in die Haare geht ist das ein bisschen unangenehm, aber beim aufwischen helfe ich richtig mit. Ich sehe schließlich auch besser dran, so von oben.
Aber selbstverständlich bin ich auch mal verliebt, wenn ich mit jemandem schlafe. Ne, eigentlich bin ich immer verliebt, wenn ich mit jemandem schlafe. Manchmal ein bisschen mehr, manchmal ein bisschen weniger und manchmal danach ein bisschen gar nicht mehr. Aber so kann ich meiner Mama getrost auf die leicht besorgte Frage zunicken „Du schläfst doch nur mit Frauen, in die du auch verliebt bist, oder?“ Und wenn ich richtig verliebt bin, mit Beziehung und Kopf in den Schoß legen und Anti-Baby-Pille, dann spritze ich gerne meine Ladung in ihr allerheiligstes Heiligtum und fühle mich ihr wahnsinnig nah. Als würden unsere Seelen verschmelzen und unser ganzes irdisches Sein wäre auf diesen Moment ausgerichtet. So toll ist das. Und danach läuft die ganze Soße heraus. Und dieses Liebes-Gemisch aus unseren Lenden, das in der Lage ist das größte Wunder auf Erden – das Leben – zu schaffen, dieses Gemisch stinkt zum Himmel. Wäre ich Charlotte Roche, ich würde, gleich nachdem ich mir das hässlichste Bauchtattoo der Welt weglasern lassen würde, einen Roman schreiben. Die Geschichte einer jungen Frau, die es liebt, diesen Schleim auf ein kurz angetoastetes Brot zu schmieren, es mit getrockneten Popeln zu garnieren und einen feuchten Furz drüber zu lassen, um es dann mit einem Partner, der es wirklich ernst mit ihr meint, zu verspeisen.
Ich bin aber nicht Charlotte Roche, und so nehme ich das stinkende Liebespaket ohne Ekel und werfe es in den Papierkorb, wo es fröhlich weiter stinken kann und mich daran erinnert, dass wir Menschen nicht in CK one und Davidoff Cool Water geboren werden. Auch wenn der Einsatz dessen manchmal helfen mag, zum Zeugungsakt beizutragen. Aber das ist ein anderer Roman.